Patient - 38-jährige Miriam (Therapeutin)
Die 38-jährige Miriam (Physiotherapeutin) hatte mit jeder Geburt ihrer mittlerweile erwachsenen zwei Kinder auf der rechten Seite einen Zahn eingebüßt. Damals, mit einer jungen Familie, hatte sie sich nur einen provisorischen Zahnersatz geleistet und sich angewöhnt, nur noch auf der linken Seite zu kauen. Jetzt, 20 Jahre nach dem ersten Zahnverlust, sind Implantate gesetzt worden. Allerdings besteht nun eine ausgeprägte störende Spannung im rechten Kieferbereich. Zudem kommt das panische Gefühl hinzu, ihr rechter Kiefer könnte aus der Gelenkpfanne „hüpfen“, während sie beim Zahnarzt den Mund länger offenhalten muss.
Aktuell, nach ihrem Besuch der Fortbildung Craniomandibuläre Dysfunktion hat Miriam erfahren, dass die Muskeln an ihrem rechten Kiefergelenk nicht ausreichend kräftig sind. Das führt dazu, so die Referentin, dass andere Muskelgruppen aktiver werden, um kompensatorisch einzuwirken. Die störende Spannung lässt sich über diesen Zusammenhang erklären. Regelmäßige Entspannungsübungen und Massagen blieben in der Vergangenheit erfolglos. Stattdessen führt Miriam nun Übungen zur Kräftigung der rechten Kaumuskeln durch und erobert ihre rechte Kieferseite neu. Dabei stellt sie fest, dass die störende Spannung nachlässt. Zusammenhänge, auch mit der Halswirbelsäule, sind ihr jetzt bewusster und sie freut sich sehr, dass die Übungen effektiv gegen das Muskelungleichgewicht wirken. Das motiviert sie sehr, weiter zu üben.