Patient - 35-jährige Marianne (Stewardess)
Die 35-jährige Marianne (Stewardess) leidet seit ihrem 16. Lebensjahr an Migräneattacken. Die Kopfschmerzen werden in der Schläfen-Stirn-Halswirbelsäulen-Region als pochend aber auch als ziehend und dumpf angegeben. Bei Föhnwetterlage verstärken sie sich. Eis, Tigerbalsam und eine Gabe Schmerzmittel, bevor die Attacke vollumfänglich ausbrechen kann, lindern den Schmerz kurzfristig. Laut Angabe der Patientin hatte die Mutter häufig auch Kopfschmerzen mit einer Übelkeit gepaart. Über die Jahre versuchte sie die Schmerzen mit Medikamenten sowie mit Akupunktur, Chiropraktik und bestimmten Maßnahmen aus der Physiotherapie wie Kraniosakraltherapie unter Kontrolle zu bekommen. Dies führte zu einem teilweisen, eher kurzfristigen Behandlungserfolg. Jedoch fiel sie immer wieder in ihr altes Schema zurück.
In der Befragung der Patientin durch den Kopfschmerztherapeuten stellt sich heraus, dass sie zusätzlich an einer Problematik der Lendenwirbelsäule leidet. Insbesondere dann, wenn sie lange stehen muss, langsam geht bzw. schlendert oder länger im Bett liegt, muss sie bereits in den frühen Morgenstunden aufstehen und sich bewegen. In einer genauen körperlichen Untersuchung zeigen sich sowohl in der Lendenwirbelsäule als auch in der Halswirbelsäule symptomgebende Instabilitäten. Provokationen des Therapeuten in den betroffenen Wirbelsäulensegmenten lösen die Rückenschmerzen und die Kopfschmerzen aus. Um eine nachhaltige Verbesserung der Symptomatik zu erreichen, erklärt der Therapeut Marianne, empfiehlt sich ein gezieltes funktionelles Kräftigungsprogramm, damit die Wirbelsäule belastbarer wird. Auch wird die Symptomatik nicht von heute auf morgen völlig verschwinden. Eine erste Besserung bemerkt Marianne jedoch schon nach den ersten Trainingseinheiten.