Patient - 55-jährige Katja (Englischlehrerin)
Die 55-jährige Katja (Englischlehrerin) hat während des Unterrichts oder auch beim Korrigieren von Arbeiten einen mehrere Minuten andauernden wiederkehrenden Schwindel. Er besteht nun schon seit drei Wochen und ist schwer zu beschreiben. Es handelt sich eher um ein Schwanken oder Unsicherheitsgefühl. Ein Drehschwindel ist es nicht. Das Problem geht einher mit einem dauerhaften Druckgefühl entlang der Halswirbelsäule. Beim Drehen des Kopfes nimmt die Patientin häufig ein Knacken wahr, dass sie beunruhigt. Sie hat Bedenken, eine falsche Kopfbewegung macht ihr Problem schlimmer. Katja hat schon immer mal Nackenbeschwerden gehabt und führt diese auf eine schwere Verbrennung am Oberkörper zurück, die sie sich in ihrer Kindheit zugezogen hatte. Noch nie waren die Beschwerden so heftig und der Schwindel ist neu.
Da die Patientin schmerzende Verspannungen im Nacken hat und zudem eine Einschränkung der Halswirbelsäulen-Bewegungen aufweist, verschreibt ihr die Hausärztin Physiotherapie. Der Spezialist, ein CCS-Therapeut, stellt in der Eingangsuntersuchung fest, dass Katja eine ausgeprägte Fehlhaltung der Halswirbelsäule und des Oberkörpers aufweist. Wenn sie ihre Haltung korrigieren soll, fällt ihr das sehr schwer, weil sie gar nicht wahrnimmt, wie es richtig wäre. Zudem sitzt dann nach ihrem Eindruck die Brille nicht mehr korrekt. In der manualtherapeutischen Untersuchung stellt der Physiotherapeut eine Funktionsstörung der Halswirbelsäule fest. Deshalb entsteht auch das Knacken, so erklärt ihr der Therapeut. Er behandelt das Problem mit Manueller Therapie, übt mit Katja die Wahrnehmung von Stellungen und Bewegungen der Halswirbelsäule und gibt Eigenübungen als Hausaufgabe auf. Des Weiteren untersucht der Spezialist Gleichgewichtsreaktionen und Augenbewegungen, um andere Ursachen für den Schwindel nicht zu übersehen. Hier findet er keine weiteren Auffälligkeiten.
Katja macht ihre Hausaufgaben und achtet auch während des Unterrichts in der Schule und beim Arbeiten-Korrigieren auf ihre Kopf- und Körperhaltung. Außerdem besucht sie eine Optikerin. Die Schwindelbeschwerden sind nach sechs Behandlungen verschwunden. Das Druckgefühl im Nacken ist sehr reduziert. Und nach 12 Wochen ist selbst das beunruhigende Knacken in der Halswirbelsäule weg.