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Gleichgewichts- und Augenübungen gegen Migräne

Beitrag vom 01.05.2022, Therapie-Tipp

Unter den eine Milliarde Menschen mit Migräne weltweit leiden zwischen zehn und zwanzig Prozent an Schwindelattacken und Sehstörungen. Bei der sogenannten Vestibulären Migräne halten die Beschwerden zwischen fünf Minuten und 72 Stunden an. Häufig äußern sie sich mit spontanen episodischen Drehschwindelattacken, sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern. Der Schwindel taucht beispielsweise vor, während oder nach den Kopfschmerzen auf. Er kann darüber hinaus alleiniges Symptom eine Migräneattacke sein.

Untersuchung und Behandlung des Gleichgewichts

Die Patienten mit Vestibulärer Migräne zeigen Veränderungen der Steuerung des statischen und dynamischen Gleichgewichts. Sie haben im Vergleich zu Gesunden größere Schwankungen im Stehen und Gehen. Wenn die Patienten eine Migräne mit Aura sowie sehr häufige Migräneanfälle haben, stehen diese in Korrelation mit einer zunehmenden Beeinträchtigung des Gleichgewichts. Deshalb ist seine Untersuchung in diesen Fällen unbedingt erforderlich. Dann, in der Therapie führen die Patienten mit einer zunehmenden Schwierigkeitssteigerung Blickstabilisations- und Blickfolgebewegungen, Kopf- und Körperbewegungen sowie unterschiedlichste Balanceübungen am Ort und im Gehen durch. Diese Übungen gehören zur sogenannten Vestibulären Rehabilitation.

Effekte der Vestibulären Rehabilitation

In einer Studie mit neun- bis fünfzehnjährigen Kindern und Jugendlichen mit Vestibulärer Migräne verringerte sich nach einem einmonatigen Programm die Beeinträchtigung durch den Schwindel signifikant. Kopfschmerz- und Schwindelhäufigkeit nahmen deutlich ab. Derzeit gehen Experten davon aus, dass die Vestibuläre Rehabilitation bei Migräne noch zu wenig genutzt wird. Hinsichtlich ihres Einsatzes findet sie zunehmende Unterstützung aus den medizinischen Fachrichtungen.

Literatur beim Verfasser: Elke Schulze info@kopftherapeuten.de

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