Header kopftherapeuten

Schmerz-Phänomen aufgrund Nervenwurzelreizung

Beitrag vom 02.02.2023, Therapie-Tipp

Die Nervenwurzel sitzt genau da an der Wirbelsäule, wo sich das Rückenmark verzweigt. An dieser exponierten Stelle lösen nicht selten Krafteinflüsse wie schweres Heben oder thermische Einflüsse wie Zugluft eine akute Erkrankung der Nervenwurzel (Radikulopathie) aus. Es kommt zu Reizzuständen, Anschwellungen oder Kompressionen. Manchmal wird der Zustand als "eingeklemmter Nerv" bezeichnet.

Vorgeschichte zur Nervenwurzelerkrankung

Oft gibt es eine Vorgeschichte mit degenerativen Veränderungen, die mit dem Alter auftreten, z.B. an der Bandscheibe. Darüber hinaus können infektiöse Prozesse (insbesondere Herpes Zoster und Lyme-Borreliose), Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen, Tumore, länger zurückliegende Unfälle und andere Vorerkrankungen eine Rolle spielen.

Schwer begreifbares Schmerz-Phänomen

Tiefliegende, brennend oder scharf empfundene Schmerzen im Nacken und weiterlaufend in Schulter und Arm sind die Folgen. Sie sind für die Betroffenen ein schwer begreifbares Phänomen, denn Nacken- oder Armbewegungen können die Schmerzen verstärken. Jedoch kann der Schmerz auch abnehmen, wenn die Hände auf den Kopf gelegt werden, da dies den Druck auf die Nervenwurzel vorübergehend verringert. Mal sind die Schmerzen an der Halswirbelsäule, mal eher in der Hand. Durch die Schonhaltungen entstehen außerdem zunehmend Beschwerden in angrenzenden Regionen wie in Kopf oder Rumpf. Ein Kribbeln oder ein „Stechen wie mit Nadeln“ in den Fingern oder der Hand sind typisch. Aber auch ein Verlust der Empfindungen im Arm, in der Schulter oder in der Hand sind möglich. Schreitet der Zustand fort bzw. ist der Nerv beschädigt, treten zudem Muskelschwächen auf.

Folgen möglicher Falschdiagnosen

Die Diagnose einer Radikulopathie ist umso leichter zu treffen, je mehr der Nerv beschädigt ist. Die Gerätemedizin findet die Ursache mittels Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder Elektromyographie. Allerdings werden reine Reizzustände ohne sichtbare Einengung der Nervenwurzel oder ohne Verluste von Kraft oder Empfindungen möglicherweise verkannt. Falschdiagnosen führen dazu, dass die Betroffenen einen längeren Leidensweg mit anhaltenden Schmerzen durchmachen, die zu chronifizieren drohen.

Stopp der Chronifizierung durch rechtzeitige Therapie

Umso wichtiger ist hier der rechtzeitige Einsatz der nicht-chirurgischen Therapie. Die Physiotherapie verhilft mit angepassten Bewegungen und allmählicher Mobilisation zur Schmerzlinderung. Unterstützend wirken nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen und Naproxen, die Nervenreizungen oder Entzündungen reduzieren. Bei Bedarf setzt der behandelnde Arzt Kortikosteroide und Opioide zusätzlich ein. Eine chirurgische Behandlung mit Entnahme von Bandscheibengewebe, Versteifungen, Bandscheibenersatz oder einer Fensterung, ist sorgfältig abzuwägen.

Zurück zur Übersicht